CMD verstehen in 5 Schritten – So erkennen Sie die Zusammenhänge im Kiefer
Die Craniomandibuläre Dysfunktion (CMD) ist eine häufige, aber oft übersehene Funktionsstörung im Bereich von Kiefergelenk, Kaumuskulatur und Bisslage. Die Beschwerden können vielfältig sein – von Kieferschmerzen über Tinnitus bis hin zu Nackenspannungen. Doch was genau steckt dahinter? Und wie können Sie CMD besser verstehen?
Hier sind 5 einfache Schritte, mit denen Sie die wichtigsten Zusammenhänge klar erkennen – und Ihren Weg zur richtigen Behandlung finden.
1. Verstehen, was CMD ist
CMD steht für Craniomandibuläre Dysfunktion – also eine Störung im Zusammenspiel zwischen:
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Kiefergelenken
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Kaumuskulatur
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Zähnen (Okklusion)
Diese Dysbalance führt zu Überlastung einzelner Strukturen, oft mit schmerzhaften Folgen.
📌 Wichtig: CMD ist keine Zahnerkrankung im klassischen Sinn, sondern eine funktionelle Störung – ähnlich wie bei einer Fehlbelastung im Knie- oder Schultergelenk.
2. Die Symptome erkennen
CMD äußert sich oft an ganz anderer Stelle als am Kiefer selbst. Typische Symptome sind:
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Kieferknacken, eingeschränkte Mundöffnung
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Kopfschmerzen, Migräne
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Nackenschmerzen, Verspannungen
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Tinnitus oder Schwindel
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Zähneknirschen oder -pressen (Bruxismus)
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Schmerzen im Gesicht oder an den Schläfen
👂 CMD ist ein Chamäleon – es kann viele Gesichter haben.
3. Die Ursachen begreifen
CMD entsteht selten durch eine einzelne Ursache. Vielmehr handelt es sich um ein Zusammenspiel aus:
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Zahnfehlstellungen oder schlecht sitzendem Zahnersatz
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Stress und psychischer Anspannung
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Fehlhaltungen (z. B. am Arbeitsplatz)
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Unfälle oder Traumata (z. B. Schleudertrauma)
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Angewohnheiten wie Zähneknirschen
📌 Viele Patienten wissen gar nicht, dass ihre Beschwerden nicht psychisch, sondern funktionell verursacht sind.
4. Die richtige Diagnose einholen
Ein einfacher Blick in den Mund reicht für eine fundierte CMD-Diagnose nicht aus. Nötig sind:
✅ Funktionsanalyse (manuell oder instrumentell)
✅ Beurteilung der Kiefergelenksposition
✅ Analyse der Muskulatur und Körperhaltung
✅ Abdrucknahme, Bissregistrat, ggf. MRT
👉 Suchen Sie einen CMD-erfahrenen Zahnarzt oder Therapeuten, der interdisziplinär denkt und arbeitet.
5. Die CMD ganzheitlich behandeln
CMD erfordert meist mehr als eine einfache Schiene. Eine erfolgreiche Therapie kombiniert oft mehrere Bausteine:
🦷 Aufbissschiene – individuell angepasst zur Entlastung
💆 Physiotherapie / Osteopathie – zur Lockerung der Muskulatur
🧘 Entspannungsverfahren – gegen Stress und Anspannung
🦶 Haltungsarbeit / Posturologie – für die Ganzkörperstatik
🗣️ Psychosomatische Begleitung – wenn emotionale Belastung beteiligt ist
📌 CMD-Therapie ist Teamarbeit – und individuell!
Fazit: CMD erkennen – verstehen – handeln
CMD ist eine ernstzunehmende Funktionsstörung, die früh erkannt und ganzheitlich behandelt werden sollte. Wenn Sie unter unklaren Beschwerden im Kopf-, Gesichts- oder Nackenbereich leiden, lohnt sich ein gezielter Blick auf das Kausystem.
📝 CMD zu verstehen ist der erste Schritt zur Heilung.
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